Zum Stück

Eine österreichische Geschichte...

mit Musik von Gerald Schwertberger und Texten von Elisabeth Malasek.

"LÖWENHERZ" ist ein neues Musical. Ein Musical über den Mythos von König Richard Löwenherz, der auf dem Weg zurück nach England aus dem Heiligen Land in Österreich gefangengehalten und vom Sänger Blondel befreit wird. Ein Musical über Liebe und Eifersucht, über Einsamkeit und Gemeinsamkeit, über Politik und Intrigen, und vor allem über Freundschaft, die keine Grenzen kennt und die vor keinem Hindernis haltmacht.

"LÖWENHERZ" ist ein Musical, das keine brennenden weltpolitischen Probleme lösen will, sondern das unterhalten will. Eine indirekte Bezugnahme auf gegenwärtige Entwicklungen ist jedoch nicht auszuschliessen.


Die Handlung

1. Akt


König Richard Löwenherz wird auf dem Heimweg vom Heiligen Land nach England von Erzherzog Leopold von Österreich, den er vor Akkra tödlich beleidigt hat, gefangengenommen und auf Burg Dürnstein festgehalten. Graf Hagnar, der Burgherr, wird zum Wächter über den König eingesetzt. Nach anfänglichem Aufbäumen erkennt der König, wie alleine gelassen er von der Welt ist: "Löwenherz! Löwenherz!". Für Gisela, die kindlich naive, romantische Tochter des Grafen Hagnar, ist er ein strahlender Held: "Was macht ihn anders als alle anderen?". Der Sänger Blondel erscheint vor dem Kerkerfenster und mit dem gemeinsamen Lied "Regenbogen sieht man nicht bei Nacht" gibt er sichdem König als Freund zu erkennen.

Der Sänger findet in der Burg des Grafen Hagnar, wo Magdalena, die etwas ältere und lebenserfahrenere Zofe Giselas, gerade ein Spottlied: "Mein Liebster ist ein König" singt, freundliche Aufnahme. Besonders Gisela, die gerade noch für König Richard geschwärmt hat, ist von Blondels Ballade über "Sir Agravaine" hingerissen. Sie schickt Magdalena aus, um Blondel in ihr Gemach einzuladen, doch wird natürlich genau die "Etikette" befolgt.

Blondel tritt vor Graf Hagnar, um für die Freilassung des Königs zu bitten. Hagnar, fassunglos ob eines solchen Ansinnens, klärt ihn über die Regeln der "Realpolitik" auf:

BEFOLGST DU NICHT DIE REGELN

DER REALPOLITIK,

WIRD DEIN VERMÖGEN KONFISZIERT,

WOMÖGLICH WIRST DU MASSAKRIERT.

WER ABSEITS STEHT, VERLIERT.

Magdalena begleitet Blondel zum Kirchtag in Dürnstein. Eine Marionettenbühne stellt die Taten der Kreuzfahrer im Heiligen Land dar. Die Marionetten erwachen zum Leben, und "Treu vereint" werden die Anführer der Kreuzfahrer zu Todfeinden - soferne sie die Intrigen überleben. König Richard bleibt als einsamer Sieger auf dem Schlachtfeld zurück.

Magdalena hat ausgeplaudert, dass sie mit Gisela am nächsten Morgen durch den Wald in die Stadt zur Beichte fahren würde, und Blondel ist jedes Mittel recht, Hagnar unter Druck zu setzen. In der Nacht schleicht er sich zu den Räubern im Wald, die um's Lagerfeuer sitzen und wehmütig "Wenn das Feuer verglüht" singen. Blondel will mit dem Räuberhauptmann ein Geschäft machen: "Ich möchte eine Gräfin kaufen". Wie, ist ihm egal - "Im Krieg wie in der Liebe ist alles erlaubt". Als der Räuberhauptmann sich weigert, die Tochter des Grafen zu entführen, dreht Blondel notgedrungen den Spieß um und "rettet" die Damen vor den Räubern:

ICH WILL NUR MEIN ZIEL ERREICHEN,

JEDES MITTEL IST RECHT.

HOL' ICH LOB MIR ODER BEULEN,

ICH MUSS MIT DEN WÖLFEN HEULEN.

NUR BEIM GEHEN ÜBER LEICHEN

WIRD MIR IMMER SO SCHLECHT

2. Akt


König Richard wird an den Meistbietenden versteigert. Hagnar und sein geistlicher Freund, Bruder Alfredo, leiten die Auktion: "Wer bietet für den König?" Der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches ersteigert ihn. Auch Blondel bringt keine guten Nachrichten. Nicht einmal die "Rettung" von Gisela und Magdalena konnte ihm das Vertrauen des Grafen gewinnen.

Im Kerker singt König Richard "Ja nus hons pris" (ein Lied, das er selbst auf Altfranzösisch komponiert hat).

Blondel verspricht sowohl Gisela als auch Magdalena, sie nach London mitzunehmen, und schwärmt ihnen von den Schönheiten der Hauptstadt vor: "Du und ich und die Lichter Londons". Graf Hagnar hat das heimliche Treffen seiner Tochter mit Blondel beobachtet. Er schickt Pater Alfredo und die Haushälterin Anna, Magdalenas Mutter, auf Wache. Auch Magdalena hat Verdacht geschöpft: "Das Vögelchen wird flügge".

Alfredo und Anna sind über den Verfall der Sitten entsetzt. Sie erinnern sich wehmütig an die Zeit "Als wir noch jung war'n":

ALS WIR NOCH JUNG

WAR'N, WAR DAS LEBEN

VIEL SCHÖNER ALS JE NACHHER.

ERINNERUNG

VERKLÄRT SICH EBEN.

GOTT WIRD UNS VERGEBEN.

ER WEISS:

WIR WAREN JUNG.

Darüber vergessen sie ganz ihre Aufgabe.

König Richard fragt Blondel, ob er Fortschritte gemacht hat. Er weiss: "Du brauchst immer einen guten Freund":

DU BRAUCHST IMMER EINEN GUTEN FREUND,

DER MIT DIR LACHT UND, WENN NÖTIG, MIT DIR WEINT.

ALLE SORGEN TRÄGST DU LEICHTER,

SELBST DER TIEFSTE SUMPF WIRD SEICHTER,

STÜTZT DU DICH AUF EINEN GUTEN FREUND.

Gisela gesteht Blondel: "Ich dachte immer, ich wär' für viel mehr bestimmt", doch jetzt ist er ihr Herzkönig. Magdalena ist bescheidener: Ich träumte nie von ewig währender Liebesmacht". Doch "Schritt für Schritt" wächst ihre Liebe zu dem charmanten Sänger. Bis dieser die Schlüssel zum Turm verlangt, in dem Richard Löwenherz gefangengehalten wird. Zutiefst enttäuscht, warnt sie Gisela: "Traue keinem Mann!"

TRAUE KEINEM MANN!

MÄNNER MEINEN'S NIEMALS EHRLICH.

SIE SIND ALLESAMT GEFÄHRLICH.

Gisela glaubt ihr kein Wort. Als Blondel sie um den Schlüssel bittet, zögert sie nicht.

Magdalena, in ihrer Eifersucht, verrät die Fliehenden. Hagnar will beide gleich wegen Hochverrats exekutieren. Doch ein Brief von Königin Eleonore von England, in dem sie Lösegeld anbietet, überzeugt ihn, "Es ist klug, das Recht zu beugen". König Richards Kopf ist zu wertvoll, nur Blondel soll hängen. Da greift Richard ein. Er droht, sich das Leben zu nehmen, wenn Blondel etwas geschähe - und das wäre ein arger finanzieller Verlust. Auch Gisela und die reumütige Magdalena nehmen die Schuld auf sich. Richard tröstet sie: "Auch ich dachte, ich wäre hart wie Stein":

ABER EINMAL KOMMT EINE ZEIT,

DA ERTRÄGT MAN DIE EINSAMKEIT NICHT MEHR.

DA BRAUCHT MAN EINEN MENSCHEN, DER BEREIT

IST, ZU GEBEN UND VERSTEH'N,

DEN WEG MIT DIR ZU GEH'N,

UND PLÖTZLICH IST DER WEG GAR NICHT MEHR WEIT.

Hagnar ist nicht zu erweichen. Da entreißt König Richard einem Wächter die Waffe und setzt sie sich an die Brust. Ein Licht erfüllt den Raum, ein Regenbogen erscheint - Richard erkennt, daß sein Freund Blondel seine Mission erfüllt hat und wieder in seine andere Welt zurückkehren wird. Doch der Regenbogen verblasst. Richard hat durch seine selbstverleugnende Freundestreue den Bann gebrochen, Blondel kann bleiben, und

Ein Regenbogen leuchtet durch die Nacht.

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